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Achtung der Menschenrechte

Als international tätige Unternehmensgruppe mit Lieferketten auf der ganzen Welt sind wir uns bei ALDI unserer Verantwortung bewusst, die Menschenrechte entlang unserer Lieferketten zu achten. Wir verpflichten uns, alle international anerkannten Menschenrechte zu respektieren und die Lebens- und Arbeitsbedingungen in unseren Lieferketten zu verbessern. Unser Engagement umfasst alle nachteiligen Auswirkungen auf die Menschenrechte, die wir verursachen, zu denen wir beitragen oder mit denen wir direkt in Verbindung stehen.

 

 

Wir sind uns bewusst, dass Menschenrechtsverletzungen ein globales Problem sind, das jede Wirtschaft, jeden Industriezweig und jeden Sektor betrifft. Unser Ansatz basiert auf dem Verständnis dieser komplexen Zusammenhänge. Wir bewerten ständig unsere tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen auf die Menschenrechte, um nachteilige Folgen unserer Tätigkeit zu verhindern oder zu mindern bzw. wo nötig zu beheben. Auf der Grundlage unserer Bewertungen entwickeln wir Strategien und verbessern kontinuierlich unsere Prozesse und Praktiken. Wir überprüfen regelmäßig die Übereinstimmung mit den UN Leitsätzen für Wirtschaft und Menschenrechte und die Wirksamkeit unseres Menschenrechtsansatzes.

Wir glauben, dass die Einführung einer gesetzlich verankerten unternehmerischen Sorgfaltspflicht eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung der Menschenrechte entlang komplexer internationaler Lieferketten ist. Daher sehen wir eine europäisch einheitliche Gesetzgebung als essenziell an, um die Einhaltung der Menschenrechte entlang globaler Lieferketten zu gewährleisten. Als Teil der Unternehmensgruppe ALDI SÜD und zusammen mit ALDI Nord fordern wir einen offenen Dialog über verbindliche Vorschriften zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht von Unternehmen. Wir sehen ein großes Potenzial in einer entsprechenden, wirkungsvollen Gesetzgebung, die auch andere Unternehmen dazu ermutigen soll, zu Veränderungen beizutragen und kooperative Ansätze zu verfolgen. Dazu haben wir ein Positionspapier veröffentlicht.

Wir haben unsere Due-Diligence-Prozesse in Übereinstimmung mit den UN Leitsätzen für Wirtschaft und Menschenrechte und den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen entwickelt. Wir verstehen unseren Sorgfaltspflichtprozess als einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung.

 

Erfahre auf unserer internationalen CR-Webseite mehr darüber, wie wir uns auf globaler Ebene für die Achtung der Menschenrechte engagieren.

Um unserer Sorgfaltspflicht gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnern und allen Menschen entlang unserer Lieferketten gerecht zu werden, haben wir als Teil der Unternehmensgruppe ALDI SÜD zusammen mit ALDI Nord im Dezember 2023 die Human Rights and Environmental Due Diligence Policy veröffentlicht.

Am 20.11.2019 hat die Unternehmensgruppe ALDI SÜD zudem ihre „ALDI Richtlinie zum Umgang mit Kinderarbeit“ veröffentlicht. Diese erklärt, wie wir als Unternehmensgruppe zur Prävention, Identifizierung und Abhilfe von Kinderarbeit entlang unserer Lieferketten beitragen. Die Richtlinie legt fest, was ALDI von seinen Geschäftspartnern erwartet, um sicherzustellen, dass in den Produktionsstätten unserer Produkte keine Kinderarbeit vorkommt. Sie beschreibt weiter den Prozess, wie ALDI gemeinsam mit lokalen Fachorganisationen und unseren Geschäftspartnern vorgeht, wenn ein Kind in einer Produktionsstätte entdeckt wird.

Zudem haben wir im Februar 2021 die „Internationale Richtlinie zum Umgang mit Zwangsarbeit“ veröffentlicht. Sie erweitert unser bisheriges Engagement für die Achtung der Menschenrechte und unterstreicht den Grundsatz, keinerlei Art von Knechtschaft oder Sklaverei, Zwangs- oder Pflichtarbeit, Leibeigenschaft, Menschenhandel oder unfreiwilliger Arbeit entlang unserer Lieferketten zu dulden.

Im Mai 2021 veröffentlichte die Unternehmensgruppe ALDI SÜD das «Internationale Standpunktpapier zu existenzsichernden Löhnen und Einkommen». Darin vertreten wir die Ansicht, dass jeder Mensch das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard hat und verpflichten uns zu Massnahmen, um auf existenzsichernde Löhne und Einkommen in unseren Lieferketten hinzuarbeiten.

Im November 2021 veröffentlichten die Unternehmensgruppen ALDI SÜD und ALDI Nord die «internationale Richtlinie zur Gleichstellung der Geschlechter entlang der ALDI Lieferketten“. Darin erläutern wir unser Verständnis von Gleichstellung und legen Massnahmen zum Abbau von Diskriminierung und für die Förderung von Gleichberechtigung in unseren Lieferketten sowie auch in unserem eigenen Unternehmen fest.

Darüber hinaus dienen bereits seit Jahren unsere verbindlichen internationalen CR-Grundsätze sowie die ALDI Business Partner Sustainability Standards (BPSS) uns und unseren Geschäftspartnern als feste Richtlinien zur Umsetzung einer nachhaltigen Lieferkette. Im Dezember 2023 wurden BPSS aktualisiert. Sie definieren unter anderem unsere Erwartungen an soziale Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Achtung von Menschenrechten innerhalb der Produktionsprozesse unserer Produkte. Die darin festgelegten Anforderungen sollen auch an alle indirekten Geschäftspartner weitergegeben werden.
Die "ALDI Business Partner Nachhaltigkeitsstandards" basieren auf unserem Engagement für die Achtung der Menschenrechte und der Umwelt.

Unsere unternehmensinternen Richtlinien und Massnahmen wurden gemäss den folgenden Standards entwickelt:

  • Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen 
  • Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte 
  • Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte 
  • UN-Kinderrechtskonvention 
  • UN-Konvention zur Beseitigung jeder Diskriminierung der Frau 
  • ILO- Kernarbeitsnormen 
  • Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP) 
  • OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen

Uns ist bewusst, dass die Produktion von Waren entlang der komplexen Lieferketten nachteilige Auswirkungen auf Menschenrechte haben kann. Im Rahmen unseres Bekenntnisses zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte der Vereinten Nationen (UNGP) kommen wir unserer Sorgfaltspflicht nach, Maßnahmen zu ergreifen, um nachteilige Auswirkungen auf die Menschenrechte in unseren Lieferketten zu mindern. Daher ermitteln wir fortlaufend Menschenrechtsrisiken. Dies tun wir unter anderem durch kontinuierliche Recherchen und Hotspot-Analysen. Zusätzlich beziehen wir Einschätzungen externer Experten in unser Handeln mit ein, beispielsweise durch eine umfassende Stakeholder-Befragung.

Im Bereich Non-Food verschaffen wir uns regelmäßig ein Bild von Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten in Risikoländern. Dies erfolgt mit Hilfe flächendeckender Sozialaudits und Zertifizierungen, die durch externe Dienstleister durchgeführt werden, sowie eigener Produktionsstätten-Assessments, den sogenannten ALDI Sustainability Assessments (ASAs), die unsere spezialisierten Mitarbeitenden vor Ort im direkten Dialog mit den Lieferanten durchführen. Darüber hinaus reisen wir selbst in die Produktions- und Ursprungsländer der Waren. Vor Ort treten wir mit Stakeholdern sowie potenziell Betroffenen in den Austausch, um Missachtungen der Menschenrechte besser identifizieren und frühzeitig verhindern zu können.

Auch im Food-Bereich legen wir als Lebensmittelhändler einen besonderen Fokus darauf, Menschenrechtsrisiken entlang unserer Lieferketten zu ermitteln. Aus diesem Grund steigern wir die Anzahl an Sozialaudits für Food-Artikel, die wir eigenständig sowie mit Hilfe externer Unternehmen durchführen. Mit einem unabhängigen und auf Nachhaltigkeit spezialisierten Dienstleister haben wir die Menschenrechtsrisiken in unseren Food-Lieferketten nun auch flächendeckend beleuchtet. Ziel dieser Risikoanalyse war es, für die gesamte Unternehmensgruppe Menschenrechtsrisiken innerhalb unserer Lieferkette auf globaler Ebene zu identifizieren und gleichzeitig zu erkennen, wo wir den größten Einfluss nehmen können. Im Rahmen der Analyse wurde die gesamte Lieferkette untersucht, mit besonderem Fokus auf den Ebenen der Rohstofferzeugung als auch der Endfertigung.

Als Basis für die Erhebung dienten interne Daten, wie Einkaufsvolumina und Standorte der Erzeuger- und Produktionsstätten sowie globale Handelsdaten der Branche. Zudem wurden zahlreiche anerkannte Indizes und Auswertungen wie der Global Slavery Index, der Environmental Performance Index oder der Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International einbezogen.

Im Zuge der Menschenrechts-Risikoanalyse wurden sowohl soziale als auch ökologische Menschenrechtsrisiken entlang der Lieferketten ermittelt. Für jedes Produktions- bzw. Ursprungsland unserer Waren wurde eine Gesamtrisikobewertung vorgenommen. Umweltrisiken wie Klimaanfälligkeit, Wasserknappheit und industrielle Verschmutzung waren ebenfalls Teil der Analyse, da sie indirekt Auswirkungen auf Menschenrechte haben können.

Folgende acht Indikatoren wurden in der Analyse betrachtet:

Soziale Risiken

Arbeiter:innenrechte: Risiko, dass Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter verletzt werden, zum Beispiel durch Überschreitung zulässiger Arbeitszeiten, niedrige Löhne, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Mobbing, Belästigung und Missbrauch, Diskriminierung oder Einschränkung der Versammlungsfreiheit

Geschlechterdiskriminierung: Bewertet die Ungleichheit bzw. Ungleichbehandlung von Männern und Frauen und das Risiko einer möglichen geschlechtsspezifischen Diskriminierung, zum Beispiel durch Missbrauch aufgrund des Geschlechts oder Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Bezug auf Lohn und Arbeitsbedingungen

Kinderarbeit: Risiko, dass Kinder eine Arbeit verrichten, die sich negativ auf ihre Gesundheit und Entwicklung auswirkt oder die Beschäftigung von Kindern im schulpflichtigen Alter

Zwangsarbeit: Formen der modernen Sklaverei und des Menschenhandels, zum Beispiel durch Druck, Einbehalten von Löhnen oder andere Formen der Nötigung

Umweltrisiken

Wasserknappheit: Wasserbedarf übersteigt die Verfügbarkeit eines Landes. Damit einher geht der eingeschränkte Zugang zur Wasserversorgung – sowohl für den persönlichen Bedarf als auch als Einkommensquelle

Klimaanfälligkeit: Bewertet das aktuelle und zukünftige Risiko eines Landes, extremen Wetterereignissen ausgesetzt zu sein. Zugleich wurde die Bereitschaft des privaten und öffentlichen Sektors, in Anpassungsmaßnahmen zu investieren, beurteilt (zum Beispiel bei Dürre, Flut oder Hurrikan)

Entwaldung / Flächenumwandlung: Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Land Produkte auf Flächen produziert werden, die kürzlich aus Waldflächen mit hohem Erhaltungswert umgewandelt wurden. Dadurch werden Waldflächen zerstört und Landrechte verletzt

Industrielle Verschmutzung: Durch die Herstellung der Produkte entstehende industrielle Verschmutzung, die zu Luft-/Wasserverschmutzung, (chemischen) Abfällen und Lärmbelastung führt.

Resultate Analyse Rohstoffe

Resultate Analyse Produktionsstätten

Priorisierung

Auf der Grundlage unserer Analyse haben wir die folgenden Risiken als die schwerwiegendsten identifiziert:

Kinderarbeit: Wir verpflichten uns, zur Verhinderung, Erkennung und Beseitigung von Kinderarbeit beizutragen. Wir dulden keine Kinderarbeit in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit, einschließlich unserer Lieferketten.

Existenzsichernde Einkommen und Löhne: wir tragen unseren Teil dazu bei, den Menschen entlang unserer Lebensmittel- und Non-Food-Lieferketten einen angemessenen Lebensstandard zu sichern. Die Zahlung von existenzsichernden Löhnen und Einkommen ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Verpflichtung.

Zwangsarbeit: Wir haben eine Nulltoleranz gegenüber Zwangsarbeit und moderner Sklaverei. Jegliche Form von Leibeigenschaft oder Sklaverei, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Menschenhandel oder unfreiwilliger Arbeit ist in unserer gesamten Lieferkette inakzeptabel.

Geschlechtergleichheit und Diskriminierung: Wir sind überzeugt, dass alle Arbeitnehmenden fair behandelt werden sollten. Wir dulden keine Form der Diskriminierung und verpflichten uns, die Gleichstellung der Geschlechter in unserem eigenen Unternehmen und in unseren Lieferketten zu erreichen.

Wir sehen die Risikoanalyse als weiteren Ausgangspunkt, um wesentliche potenzielle Menschenrechtsrisiken entlang unserer Lieferketten zu identifizieren und entsprechende Schwerpunkte bei unserer weiteren Arbeit zu setzen.

Wir werden daher einen besonderen Fokus auf die durch die Analyse ermittelten Risikorohstoffe Kaffee, Kakao, Nüsse und Südfrüchte in den relevanten Ursprungsländern legen. Im Bereich Südfrüchte fokussieren wir uns vor allem auf Bananen. Anschließend werden wir im Rahmen einer internationalen Responsible-Sourcing-Strategie gezielt Maßnahmen erarbeiten. Zukünftig werden wir uns zusätzlich zu unseren bisherigen Aktivitäten zur Prävention menschenrechtlicher Risiken in besonders risikobehafteten Bereichen noch stärker engagieren.

Wir setzen bereits heute eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen zur Reduzierung von Menschenrechtsrisiken in unseren Food- sowie Non Food-Lieferketten um:

  • Durchführung eigener Vor-Ort-Besuche für bestimmte hoch-risiko Warengruppen durch unsere ALDI Sustainability Assessments (ASAs) und ALDI Producer Assessments (APAs) 
  • Integration von Produkten mit hoher Priorität in unser Social Monitoring Programm (SMP) 
  • Schulung von Mitarbeitenden und Geschäftspartnern 
  • Entwicklung von Corrective Action Plans (CAP) und, falls erforderlich, Ausschluss von Geschäftspartnern oder Erzeugern als letztes Mittel 
  •  Unsere Corporate-Responsibility-Lieferantenbewertung bewertet die Managementsysteme unserer Geschäftspartner zur Einhaltung sozialer und ökologischer Standards sowie die CR-Leistung ihrer Produktionsstätten 
  • Berücksichtigung von Auditierungs- und Zertifizierungssystemen bei Kaufentscheidungen und der Definition von Zielen 
  • Anpassung unserer Einkaufsprozesse, um nachteilige Auswirkungen auf die Menschenrechte bereits im Ausschreibungsverfahren zu berücksichtigen 
  • Entwicklung von Zielen und KPIs zusammen mit unserer Einkaufsabteilung, um Fortschritte zu überwachen und weitere Maßnahmen zu identifizieren 
  • Umsetzung von Projekten in den Herkunftsländern 
  • Verbesserung der Rückverfolgbarkeit und Kartierung der Lieferkette

Human Rights Impact Assessments

Wir arbeiten daran, die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten auf die Menschenrechte zu ermitteln. ALDI hat sich verpflichtet, detaillierte Menschenrechtsverträglichkeitsprüfungen (Human Rights Impact Assessments - HRIAs) durchzuführen, die einem strengen methodischen Ansatz folgen, einschließlich umfangreicher Hintergrundrecherchen und der Einbeziehung von Betroffenen. Durch diese Studien versuchen wir, die potenziellen und tatsächlichen negativen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Arbeitnehmende und andere Betroffene, wie Gemeindemitglieder, Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, zu identifizieren, zu verstehen und zu bewerten. Wir haben die Ergebnisse von drei HRIAs für ausgewählte hochprioritäre Rohstoffe veröffentlicht: Avocado, Paranüsse und Kaffee.

Lesen Sie hier mehr über unsere Human Rights Impact Assessments

Beyond Audit-Ansätze

Wir betrachten Sozialaudits durch Dritte als einen wichtigen ersten Schritt, um Informationen über die Menschenrechtssituation in unseren Produktionsstätten zu sammeln und Verbesserungen einzuleiten. Wir sind uns aber auch bewusst, dass sie nicht immer ein wahrheitsgetreues Bild der Arbeitsbedingungen vermitteln und verborgene Probleme wie Zwangsarbeit, Diskriminierung oder Belästigung möglicherweise nicht erkennen.

Wir verpflichten uns, einen Ansatz für den ethischen Handel zu verfolgen, der über die Einhaltung der Vorschriften hinausgeht und sich nicht nur auf Sozialaudits stützt. Wir ergänzen unseren Audit-Ansatz durch zusätzliche Aktivitäten wie eigene Besuche vor Ort, Kommunikation mit und Schulungen für Geschäftspartner, Produktionsstätten und Produzenten, Teilnahme an Multi-Stakeholder-Initiativen, Kapazitätsaufbau und Projekte vor Ort.

Einbeziehen von Stakeholdern

Wir haben ein breites Spektrum an Partnerschaften mit Organisationen wie Lieferanten, Herstellern, Einzelhändlern, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen aufgebaut. Wir sind davon überzeugt, dass ein kooperativer Ansatz der beste Weg ist, um die Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten. Deshalb suchen wir über unsere wichtigsten Partnerschaften und Mitgliedschaften den Dialog mit den Rechte- und Pflichtenträgern.

Existenzsichernde Löhne und Einkommen

ALDI vertritt die Ansicht, dass jeder Mensch das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard hat. In globalen Lieferketten treten niedrige Löhne und Einkommen häufig gleichzeitig mit anderen menschenrechtsrelevanten Themen, wie Diskriminierung, Geschlechterungleichheit, exzessiven Überstunden, Kinderarbeit oder Zwangsarbeit, auf. Daher bemühen wir uns, einen dauerhaften Wandel in globalen Lieferketten zu schaffen und wollen unseren Beitrag dazu leisten, einen angemessenen Lebensstandard für Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Bäuerinnen und Bauern und deren Familien zu sichern. Im Mai 2021 veröffentlichten wir das «internationale Standpunktpapier zu existenzsichernden Löhnen und Einkommen», indem wir uns zu Massnahmen zur Förderung existenzsichernder Löhne und Einkommen verpflichten.

Weiter haben wir uns der Arbeitsgruppe „existenzsichernde Einkommen und Löhne“ angeschlossen und im Januar 2020 gemeinsam mit einigen anderen Händlern eine Absichtserklärung unterzeichnet. Damit verpflichten wir uns dazu, bis zum Jahr 2030 die Lebensbedingungen der Menschen entlang der globalen Lieferketten zu verbessern. Das Ziel: Arbeiterinnen und Arbeiter in globalen Agrarlieferketten sollen existenzsichernde Einkommen und Löhne erhalten.

Die Mitglieder setzen sich vor Ort aktiv für die Stärkung von Arbeitnehmervertretungen ein. Zudem sollen Monitoringsysteme etabliert werden, die die Lohnentwicklung überwachen. In einem ersten gemeinsamen Projekt im ecuadorianischen Bananensektor konnte ein Bericht über die Analyse existenzsichernder Löhne für Arbeiterinnen und Arbeiter vorgelegt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Um frühzeitig nachteilige Auswirkungen identifizieren zu können, pflegt ALDI SUISSE eine offene Hinweisgeberkultur. Für ALDI SUISSE-Mitarbeitende sowie externe Dritte (z. B. Geschäftspartner, Lieferanten und deren Mitarbeitende, etc.) haben wir die Möglichkeit geschaffen, uns über verschiedene Kontaktstellen über Missstände zu informieren: Dies kann beispielweise über unseren Vertrauensanwalt erfolgen.

Mehr Informationen und Zugang zu unserem Beschwerdemechanismus erhalten Sie hier.

Wir sehen es als Herausforderung an, einen eigenen Beschwerdemechanismus in den einzelnen Erzeuger- oder Produktionsländern zu implementieren. Die Wertschöpfungsketten sind meist vielstufig und komplex. Wir werden uns dieser Aufgabe jedoch stellen und Konzepte entwickeln, die in relevanten Lieferketten den Zugang zu Beschwerdemechanismen verbessern. Zusätzlich setzen wir uns gemeinsam mit anderen Beteiligten für die Etablierung von Beschwerdemechanismen ein – beispielsweise im Rahmen unserer Mitgliedschaft bei BSCI Amfori und unserer strategischen Partnerschaft mit dem Issara Institute.

Darüber hinaus überprüfen von uns genutzte Zertifizierungsstandards wie Fairtrade, UTZ oder Rainforest Alliance, ob Beschwerdemöglichkeiten für die Arbeiterinnen und Arbeiter gegeben sind.

Wir informieren regelmäßig in Publikationen wie dem internationalen Nachhaltigkeitsbericht, unseren CR-Broschüren oder auf der Unternehmenswebseite über unser soziales Engagement entlang der Lieferkette.

Eine transparente Kommunikation ist für uns von hoher Relevanz und ein wichtiger Baustein menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht. Deshalb planen wir, unsere Ansichten und Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte und insbesondere im Bereich Kinderarbeit künftig noch umfassender zu kommunizieren.

Uns ist bewusst, dass es sich bei der Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfalt um einen fortlaufenden Prozess handelt. Wir überprüfen daher stetig unsere Massnahmen und Prozesse und versuchen, diese weiter zu optimieren.

Zur erfolgreichen Bewältigung systematischer Herausforderungen in komplexen Lieferketten wollen wir noch einen Schritt weitergehen. Unser langjähriges Engagement und die Zusammenarbeit mit diversen Interessensgruppen haben verdeutlicht, dass Arbeitsbedingungen innerhalb von Lieferketten am besten im Rahmen gemeinsamer Initiativen und Partnerschaften verbessert werden können.

Daher unterstützen wir dauerhaft tragfähige Lösungen, die ein Zusammenwirken aller relevanten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteure voraussetzen. Wir befürworten einen mindestens europäisch einheitlichen gesetzlichen Rahmen zur Umsetzung einer klar definierten, praxistauglichen und langfristig wirksamen unternehmerischen Sorgfaltspflicht zur Achtung der Menschenrechte. Entsprechende Gesetzgebungen können gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, unterschiedliche nationale Normen harmonisieren und Rechtssicherheit gewährleisten.

Aus diesem Grund hat die Unternehmensgruppe ALDI SÜD, zu der auch ALDI SUISSE gehört, zusammen mit ALDI Nord und 24 weiteren Unternehmen die Erklärung des Business & Human Rights Resource Centre unterzeichnet, in dem Gesetzesinitiativen zu menschenrechtlicher und ökologischer Sorgfaltspflicht auf europäischer Ebene unterstützt werden. Die Erklärung findest du hier.

Bereits jetzt engagieren wir uns in warenspezifischen Multi-Stakeholder-Initiativen, wie zum Beispiel:

  • Schweizer Kakaoplattform
  • Global Coffee Platform
  • Fruit Juice CSR Platform
  • World Banana Forum
  • Bündnis für nachhaltige Textilien
  • Bangladesh Accord on Fire and Building Safety
  • Pakistan Accord on Health & Safety in the Textile & Garment Industry